Offener Brief zum Karneval

Offener Brief der Omas gegen Rechts mit Karnevalsgruppen / Bands 
- Pressemitteilung -

Seit fast 200 Jahren ist der Kölner Karneval ein Fest der Weltoffenheit und der Vielfalt für Menschen, egal woher sie kommen, woran sie glauben oder wie sie aussehen. 

Wir, die Omas gegen Rechts der Kölner Region, sind entsetzt, dass diese kölsche Tradition von den selbst ernannten „Querdenkern“ am 11.November 2020 für ihre unsolidarischen, verantwortungslosen und undemokratischen Ziele instrumentalisiert wurde.

Schweren Herzens haben sich alle Karnevalsvereine, Gruppen, Institutionen und unzählige begeisterte kölsche Jecken entschieden, in dieser Saison auf die Fastelovend Session und auf viele bunte und fröhliche Veranstaltungen zu verzichten. Angesichts der Corona Pandemie wiegt bei uns allen die Verantwortung für Gesundheit und Wohlergehen der Kölner Bürgerinnen und Bürger schwerer.

Vor diesem Hintergrund war es umso schlimmer, dass Querdenkern, Verschwörungs-theoretikern und Nazis Gelegenheit gegeben wurde, mit Demonstration und Kundgebung am 11. November 2020 ihre „5. Jahreszeit“ in Köln zu begehen.  

Ohne Beachtung der einfachsten Vorsichtsmaßnahmen wie Maske und Abstand wurde zugelassen, dass aus den verantwortungslosen Veranstaltungen im Ergebnis Superspreader-Events wurden, die die Inzidenzzahlen weiter nach oben trieben und damit für eine Verschlimmerung der Situation sorgten.

Unter dem Motto „Karneval der Liebe“ – wohl kaum zufällig lautet das Motto wie der Titel eines bekannten NS-Films – wurden Verschwörungsmythen verbreitet; Antisemitismus und eine verantwortungslose Relativierung der faschistischen Verbrechen in Nazi-Deutschland kamen dazu.

Wir, die Omas gegen Rechts, wehren uns gegen alle Versuche, die Verbrechen des Nationalsozialismus zu verharmlosen. 

Wir warnen vor den Rattenfängern, die versuchen, ihre faschistische und antisemitische Ideologie hinter einer bunten und fröhlichen Fassade zu verbergen. 

Die Gelegenheit, den Anfängen zu wehren, ist schon fast vertan; umso entschlossener müssen wir alle gemeinsam den Demokratiefeinden entgegentreten.

Wir appellieren an alle Karnevalsvereine, alle Organisationen und an alle Bürgerinnen und Bürger in Köln/Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis, sich unserer Forderung anzuschließen:

Der Karneval darf nicht für die niederträchtigen Ziele der Querdenker, Faschisten und ihrer Mitläufer*innen missbraucht werden. 

Alle, die in dieser Session auf Feiern, Umzüge und andere Festivitäten verzichten, handeln verantwortungsbewusst und haben unsere Solidarität und unseren Applaus verdient. 

Ihren solidarischen  Beitrag wollen wir gemeinsam anerkennen:

#mer losse uns nit spalte				

#mer stonn zesamme und fiere zo huus		

#mer blieve doheem aber nit allein		

#mer san Fründe in der Nut			

In diesem Sinne ein dreifaches Kölle Alaaf!

Omas gegen Rechts Gruppen Köln / Bonn / Eifel

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